Okay, wir geben es zu: Wenn wir bisher mit „unseren“ Kindern zu Spurwechsel gefahren sind und dort gekocht hatten, waren eher Kontakt und Beziehungsaufnahme die vorherrschenden Themen gewesen – und weniger die Frage, wo eigentlich die Lebensmittel herkommen, die wir kaufen und verarbeiten. Klar hatten wir im Hinterkopf, dass nicht „Mist“ auf den Tisch kommt – und klar war es uns auch wichtig gewesen, zuvor mit dem Kind oder Jugendlichen die Dinge durchzusprechen und dann gemeinsam einzukaufen. Wir hatten jedoch weniger im Blick, dass wir dadurch ungewollt Maßstäbe vorleben, die die Eltern der Kinder schwerlich aufrechterhalten können – und zwar schlicht, weil der Familienalltag anders ausschaut: Da hat man nicht die Möglichkeit, mit dem Kind durchzusprechen, was es gerne essen würde – und man kann auch nicht in Ruhe die Zutaten dafür gemeinsam einkaufen. Vielmehr werden die Kinder zuhause damit konfrontiert, dass auch mal was auf den Tisch kommt, was eben nicht zur Lieblingsspeise gehört. Und eingekauft wird (idealerweise) einmal in der Woche – und dann kommt man damit zurecht, was man hat. Basta!
Wir finden, dass wir Eltern hierin unterstützen sollten. Und das heißt: Spurwechsel wird saisonal, regional – und disziplinierter! Heißt: Ab sofort sehen wir verstärkt einen Bildungsauftrag darin, den Kindern & Jugendlichen aufzuzeigen, wann im Jahr was wächst und was man da Gutes daraus zubereiten kann. Der Beginn wird immer ein Rätsel sein, über das man sich auf die entsprechende Themenwoche einstellen kann: Und dann kommt der Speiseplan für die nachfolgende Woche mit vielen leckeren Rezepten, damit Klein & Groß sich entsprechend reinfuchsen können. Denn ganz ehrlich: Wir Erwachsenen wissen doch auch oft nicht so genau, was die Natur uns zu welcher Zeit anbietet! Von daher: „Tschüss Bananen im Winter“ und stattdessen „Hallo Pflaumenkompott und Apfelmus!“ Und: „Tschüss Verfügbarkeit zu jeder Tages- und Nachtzeit!“ und „Hallo Disziplin und Wochenplanung!“
